Elena von Gieck
Haben Sie schon mal den Prozess des Sich-Verliebens beobachtet? Das Aufblitzen der Augen, das innere Leuchten und Sehnen beim Anblick des geliebten Wesens? Noch vollkommen verwirrt, wo dies hinführt. Ich – eine Verbündete in der Kunst des guten Lebens – durfte diesen Moment im Jahr 2019 bei meiner damaligen Potsdamer Nachbarin, Elena von Gieck, erleben. Schon als Gastronomin fand ich sie sehr außergewöhnlich im Erschaffen von wunderbaren Erlebnis- und Genussräumen und dies alles scheinbar von leichter Hand.
Und nun dies. Begeistert schwärmte Elena von einer Reportage über den Bio-Rosenhof in der Uckermark. Eindeutig, sie war verliebt, konnte von nichts anderem mehr sprechen. Und ehe ich mich versah, fuhr sie dorthin, die Liebe wuchs und die ersten „geernteten“ Rosenblüten hielten Einzug in ihrer Küche. Und nun begann auch für mich eine wunderbare Zeit, denn es wurde erneut mit leichter Hand gerührt, filtriert, extrahiert, kombiniert – und ich durfte all die wunderbaren Experimente verkosten. Ich vermute, wenn Sie sich die Rezepte hier ansehen, werden sie mich vollkommen verstehen.
Woher kommt das nur, diese Liebe zu dem Natürlichen, was mit allen Sinnen erfahren werden will. Diese Leidenschaft im Riechen, Schmecken, Berühren, Sehen und auch Hören der plötzlich sich dazu gesellenden Poesie über das Leben mit allen feinen Sinnen. Irgendwann zeigte Elena von Gieck mir ein Foto einer Ihrer Ahninnen, Ihrer Großmutter, das diese als kleines Mädchen zeigte. Barfuß auf einer alten Metallbank, inmitten von Blüten, Blumen im Arm haltend. Und ich hatte das Gefühl, dieses Bild ist dem ursprünglichen Prozess der Entstehung von Schönheit durch Elena von Gieck innewohnend. Ganz fein, ganz natürlich aus einer wunderbaren Reihe von weiblichen, mit der Natur und Heilkunst verbundenen, Ahninnen kommend. Sie werden es spüren.
(Eva Maria Gutt , Schriftstellerin)